Antworten auf Fragen zur Fachkräftesicherung
03.12.2014 // Infoveranstaltung zur Fachkräftesicherung am 3. Dezember für Unternehmen und Multiplikatoren im Regionskontor Padborg
Die Frage, wie Fachkräfte gewonnen und gehalten werden können, beschäftigt Unternehmen nördlich und südlich der Grenze. Antworten zu finden, wird für die Zukunft der Region immer dringender werden. Gerade für Inhaber und Geschäftsführer kleiner und mittelständischer Unternehmen ist es deshalb wichtig, praktisch erprobte Ratschläge zum Thema Fachkräftesicherung zu erhalten. Die Informationsveranstaltung „Fachkräfte gewinnen und halten in Deutschland und Dänemark“ am 3. Dezember im Regionskontor in Padborg setzte hier an. 50 Teilnehmerinnen und Teilnehmer gewannen einen Einblick in eine erfolgsversprechende und nachhaltige Personalarbeit.
Die Fachkräfteinitiative der schleswig-holsteinischen Landesregierung rechnet landesweit mit einer Fachkräftelücke von insgesamt rund 100.000 Personen im Jahr 2030. In Süddänemark wird ebenfalls ein Fachkräftemangel befürchtet. In dieses Bild passt auch eine Unternehmensbefragung der WiREG aus dem Jahr 2013: Von den 236 antwortenden Unternehmen hatte mehr als die Hälfte in der letzten Zeit Probleme beim Akquirieren von Fachkräften.
Dr. Olaf Krüger, Geschäftsführer der WiREG mbH, ging in seiner Begrüßung darauf ein, dass das Thema Fachkräfte eine zunehmend wichtige Rolle spielen wird. „Die Unternehmen stehen jetzt und in Zukunft vor Herausforderungen, bei denen sie auf die Hilfe der Wirtschaftsförderung zählen können. Das Projekt „Knowledge to Employment“ greift die Themen auf, die vielen unter den Nägeln brennen. Wir – das sind je drei Wirtschaftsförderungsgesellschaften aus Deutschland und Dänemark- erarbeiten Werkzeuge. Wir probieren sie aus. Wir geben unser Wissen an alle Interessierten weiter. Der Netzwerkgedanke ist ein zentrales Element in unserem Projekt. Es freut mich sehr, dass es uns heute gelungen ist, so viele Mitstreiterinnen und Mitstreiter für dieses wichtige Thema zu-sammenzubringen.“
Ole Junker Strandlyst, Direktor Erhvervenes Hus Aabenraa, stellte in seinem Vortrag Rekrutierungs- und Ansiedlungswerkzeuge vor, entwickelt von lokalen Unternehmen und der Kommune Apenrade. „Die vielen kleinen und mittelständischen Unternehmen der Grenzregion bieten eine Menge span-nender Berufs- und Karrieremöglichkeiten. Aber wir wissen, dass wir in der Region daran arbeiten müssen, Fachkräfte zu gewinnen und zu halten“, sagte Ole Strandlyst, Direktor des Erhvervens Hus Aabenraa. „Mit dieser Veranstaltung erhalten die Unternehmen auf beiden Seiten ausgearbeitete Werkzeuge und profitieren von einem funktionierenden Netzwerk“, sagt Ole Strandlyst.
Barbara Schüssler, wissenschaftliche Mitarbeiterin im Projekt WAL Nord, beleuchtete die Personal-arbeit in kleinen Betrieben. In diesen Unternehmen ist die Führung und Förderung des Arbeitgebers stark ausgeprägt, doch fehlen oftmals finanzielle und zeitliche Resourcen für eine gezielte familien-freundliche Personalarbeit. Branchenspezifische Instrumente und Arbeitshilfen, die vom Arbeitgeber schnell und erfolgreich angewendet werden können, ermöglichen aber den Zugang zu einer syste-matischen Personalarbeit. In einem Best Practice Beispiel erläuterte Barbara Schüssler ihre Er-kenntnisse aus einer modellhaften Beratung eines nordfriesischen Hotelbetriebes.
Peter Hansen, Leiter des Regionskontors, zeigte anhand von zehn Situationen, wie das Regionskon-tor & Infocenter sowohl Fachkräfte als auch Unternehmen in puncto Personalpolitik unterstützt. „Fachkräftemangel ist für unsere Grenzregion eine besondere Herausforderung, da gerade die Kon-kurrenz zu den Metropolen besonders negative Auswirkungen auf unsere Region haben kann. Auf beiden Seiten der Grenze liegen Chancen zum Ausgleich von Arbeitskraftbedarfen im Nachbarland – sowohl für Arbeitnehmer und Arbeitgeber. Die oftmals zweisprachigen Mitbürger haben die besten Chancen für eine Beschäftigung. Nicht nur Hochqualifizierte sondern alle Fachkräfte sind im Fokus der Aktivitäten. Grenzüberschreitendes Arbeiten ist machbar und in den meisten Fällen ohne Prob-leme möglich“, erläuterte Peter Hansen.
Hintergrund:
EU gefördertes INTERREG 4A Projekt Knowledge to Employment - Qualifizierte Arbeitskraft und Beschäftigungsmöglichkeiten in der deutsch-dänischen Region
Das Projekt K2E unterstützt insbesondere kleinere Unternehmen der Region in personalwirtschaftlichen Angelegenheiten. Ziel ist es, Möglichkeiten aufzuzeigen, qualifizierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter anzuwerben und zu halten. Um dieses Ziel zu erreichen, finden Informationsveranstaltungen, Workshops, Messen und Gesprächsrunden statt. Diese richten sich an die unterschiedlichen Akteure auf dem regionalen Arbeitsmarkt. Weiterhin werden Auszubildenden und Studierenden Beschäfti-gungsmöglichkeiten vor Ort aufgezeigt.
Kontakt: Wiebke Jäger, WiREG mbH, Tel. 0461 9992-241, jaeger@wireg.de
Projektpartner sind: Erhvervenes Hus, Apenrade; Erhvervsudvikling Esbjerg; Tønder Erhvervsråd; Wirtschaftsförderungsgesellschaft des Kreises Rendsburg-Eckernförde mbH; Wirtschaftsförderungsgesellschaft Nordfriesland mbH; Wirtschaftsförderungs- und Regionalentwicklungsgesellschaft Flensburg/Schleswig mbH (WiREG)